Eine Stunde Welt

von

„Wie vertraut sind wir der Bewegung der Welt unter unseren Füßen. Machen Meilen noch im Schlaf. Kreisen durch den Raum mit unseren Brüdern und Schwestern. Bewegen uns zwischen Grenzen aus Illusionen, über Grund, der keinem gehört. Erwacht in einer grellen lärmenden Stadt, unter freiem Himmel oder in einer Wellblechhütte. Zum Lärmen der Welt oder zur Stille des Mondes. Unser Schritt zwischen Glück und Leid, zwischen Erfolg und Verdruss, zwischen Leben und Tod.“

So beginnt Benjamin Baumhauer das Vorwort zu seinem Buch, das uns auf mehreren Sinnesebenen in den Bann ziehen wird. Unsere Augen werden vereinnahmt von großformatigen und großartigen Bilder und führen uns in Räume, Landschaften, Gegenden, in denen die alltäglichen Geschichten dieser Welt erzählt werden.
In einem Moment – oder auch in einer Stunde – passiert auf unserem Planeten alles gleichzeitig. „Eine Stunde Welt“ fängt 12 Weltmomente ein, verdichtet durch einen hypnotisierenden Text, der tief schürft, hinterfragt, philosophiert und uns mühelos von einer Station zur nächsten gleiten lässt. Dazu tauchen wir immer wieder aufs Neue tief in eine neue „Welt“ ein, immer die unsere, spüren Empfindlichkeit und Menschlichkeit und sehen uns satt an atmosphärischen Bildern. Stilistisch gehen die Illustrationen weitverzweigte Wege, passen sich Ort und Geschichte an und sprechen für sich.
So ist das wohl auch mit diesem Buch: Es spricht für sich, liegt sehr bequem auf dem Schoß und ist schwer in Worte zu fassen.