Eine thrakische Rhapsodie

Roman

von

Sommer 2016. Während in Merkel-Deutschland exaltierte junge Damen arabische Versorgungssuchende mit Teddy­bären beglücken, versuchen sich in den Rhodopen private Freischärlertrupps gegen den „Flüchtlingsstrom“ zu stem­men. Im Erholungsheim des bulgarischen Komponistenver­bandes wird diese Eigeninitiative unter den führenden Musikern des Landes kontrovers diskutiert – anders als bei uns sind in den Balkanstaaten nicht alle progressiven Künstler verbissene Gutmenschen. Schließlich gerät ausgerechnet eine junge Engländerin, die etwas täppische Geliebte eines im Westen prominenten Komponisten zwischen die Frontlinien.
Der Erzähler läßt Menschen mit höchst verschiedenen Anschauungen hart aufeinander­prallen. Vor seinem Sarkasmus, mitunter grob und direkt, mitunter subtil doppelbödig, bleibt (fast) nichts gefeit, schon gar nicht allzu naives rechtes Rabaukentum. Wenn es eine Moral von der Geschicht’ geben sollte, dann diese: Es steht nicht besonders gut um unsere europäische Kultur und ihre Träger, aber es ist noch nicht ganz aller Tage Abend.