Eines Tages verschwand Karola

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Eines Tages verschwand Karola und brachte damit das Leben von Rosa völlig aus dem Gleichgewicht, obwohl sich nicht sie selbst, sondern ihre Jugendfreundin Antigone auf die Suche nach Karola machte.
Diese drei Frauen, damals Ende dreißig, waren jede für sich an einem Punkt ihres Lebens angelangt, an dem sie hofften – oder wie Karola daran verzweifelten – noch einmal neu anfangen und ihrem Leben eine neue Richtung geben zu können. Karola, Sekretärin bei einem Rechtsanwalt, scheiterte dabei, Antigone, die Studienabbrecherin, die sich mit häufig wechselnden Bürojobs durchschlägt, findet diesen neuen Weg für sich in einem Mann, in den sie sich bei der Suche nach Karola verliebt hat. Rosa hingegen lässt den sicheren Arbeitsplatz und ihren langweiligen Ehemann schließlich hinter sich, ordnet ihr Leben neu und schreibt von nun an Biographien von vergessenen Schriftstellerinnen. Bald nach Karolas Verschwinden aber hat sie sich die Geschichte von Karola und Antigones Suche nach ihr in einer Erzählung, die nie veröffentlich wurde, von der Seele geschrieben.
Ein Vierteljahrhundert später erzählt Rosa die Geschichte von der Suche nach Karola ihrer neuen Freundin Anne. Rosa ist inzwischen in den Sechzigern und kann so manches aus ihrem Leben in der Zeit mit Karola und Antigone nur mehr schwer nachvollziehen. Gemeinsam mit Anne, einer Literatur-Übersetzerin, analysiert sie nun die Beweggründe der damals Enddreißigerinnen.