Eingeholte Zeit

Erzählung

von

Gerold Trank, ein neununddreissigjähriger Historiker, arbeitet als Sekretär der angesehenen „Stiftung für die Ausbreitung humanistischer Ideale“. Vor über hundertfünfzig Jahren gegründet, finanziert die Stiftung mit Geldern, die sie von der Wirtschaft erhält, kulturelle Aktivitäten, die im Einklang mit der herrschenden Ordnung stehen.
Während er in einer Sitzung des Stiftungsrats gefangen ist, wird Trank von einer mächtigen Flut von Gedanken überwältigt. Verzweifelt erkennt er, dass sein Leben sinnlos zerrinnt. Hin und her gerissen zwischen Anpassung und Auflehnung, zwischen Begründungen seines jetzigen Daseins und extremen Fluchtszenarien, findet er am Ende einen Ausweg, der ihn selbst überrascht.