Einsamkeit – Kommunikation – Öffentlichkeit

Internationaler Karl Jaspers-Kongress Basel, 16.-18. Oktober 2002

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Einsamkeit – Kommunikation – Öffentlichkeit

Mit Kommunikation und Öffentlichkeit nimmt der Band zwei Hauptbegriffe auf, die das gegenwärtige Philosophieren bestimmen; sie haben Modellcharakter sowohl für die hermeneutische wie für die linguistische Ausrichtung der Philosophie. Der Begriff Einsamkeit dagegen war ein Leitbegriff der existenzphilosophischen Tradition und bestimmend für das Verhältnis von Kommunikation und Öffentlichkeit. Heute ist er eher in den Hintergrund getreten. An diese Tradition will dieser Band erinnern und Anstösse kritisch würdigen. Dabei zeigen sich Affinitäten, aber auch wichtige Differenzen zu aktuellen Trends der philosophischen Hermeneutik und der Diskurstheorie. Dies gilt, um einige zentrale Punkte zu nennen, für Martin Heideggers existenzialen Solipsismus und für die Kritik der Öffentlichkeit in Sein und Zeit. Es gilt aber auch für den internen Bezug von Einsamkeit und Kommunikation in der Philosophie von Karl Jaspers und für die Erweiterung der existentiellen Kommunikation zur Öffentlichkeit in seinen politischen Schriften, schliesslich auch für das ambivalente Verhältnis von vita activa und vita contemplativa bei Hannah Arendt.

Der Band hat bewusst eine internationale Ausrichtung: Er will international renommierte Forscherinnen und Forscher zu einem thematischen Gespräch zusammenführen, das sich nicht in der blossen Jaspers-, Heidegger- oder Arendt-Exegese erschöpft. Es wurden darum Autoren ausgewählt, die einerseits ausgewiesene Kenner der existenzphilosophischen Tradition sind, aber selbst auch für eine eigenständige philosophische Position bürgen.