Ekstasen der Zeitenmischung

Geschichtsdarstellung in der Kunst

von

1. Zeit als Fläche — Arno Schmidt
2. Orpheus im Schreibwald — Hilda Doolittle/Ezra Pound
3. Mehrfachbelichtungen — Arno Schmidt
4. Montageverfahren — William Shakespeare
5. Müllers Block — Heiner Müller
6. Sprünge durch die Geschichte — Jean-Luc Godard
7. Stativ ohne Kamera — Christa Wolf
8. Dem Archiv verschrieben — Jacques Derrida

Zeitenmischung: Gleichzeitigkeit der Zeiten… alles wird zur Gegenwart, schmilzt zusammen, das Vergangene und das Zukünftige: Ekstase!
Ezra Pound, die Stimme ‚Radio Roms‘, ruft uns zu aus dem Irrenhaus und brüllt seiner Nymphe Hilda Doolittle ins Ohr… und dann die Gedichte „handgeschrieben auf Schafs- oder Ziegenleder, Orpheus’ feinstem Pergament“.
Theweleit zeigt, wie das Sprechen selbst zwischen den Zeiten springt, durch die Geschichte und die Geschichten, und erlaubt so Einblicke ins Geheimnis des eigenen Betriebssystems. In seinen Werkstattberichten aus der Produktion während der langjährigen Arbeit am Pocahontas-Komplex, Fragmenten aus dem Buch der Könige und unveröffentlichtem Material, einer Mischung aus Lesung und freier Rede, wird hier die Medientechnik zur Demonstration ihrer selbst.