Emanzipation als Versöhnung

Zu Adornos Kritik der 'Warentausch'-Gesellschaft und Perspektiven der Transformation

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Durch die Rezeption der Kritischen Theorie der Gesellschaft in den 50er und 60er Jahren gerieten Angehörige des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes (SDS) – unter ihnen Heinz Brakemeier, dessen Lehr- und Forschungstätigkeit dieser Sammelband gewidmet ist – in Konflikt mit der SPD und ihrem »Godesberger Programm«. Im ersten Teil des vorliegenden Buches wird gezeigt, wie wichtig dieser Ausgangspunkt für einige »68er« gewesen ist, die das damit verbundene politische und theoretische Erbe, das noch immer Gegenstand heftiger Diskussionen ist, fortgeführt haben.

Der zweite Teil thematisiert den spezifischen Zugang der Begründer der »Frankfurter Schule« zu den Kategorien der Marxschen Kritik der politischen Ökonomie. Ein Schwerpunkt ist dabei Theodor W. Adornos Kritik der »Identität« als universaler geistiger Machtanspruch, der sein reales gesellschaftliches Modell in der sogenannten »Tauschgesellschaft«, d.h. in der kapitalistischen Produktionsweise hat, worin sich die von den Akteuren selber unbegriffene »Realabstraktion« vollzieht.

Für Adorno ist die Bedingung für die Möglichkeit der Versöhnung der Menschen mit ihrer inneren und äußeren Natur eine versöhnte Gesellschaft. Vor diesem Hintergrund werden im dritten Teil des Bandes unterschiedliche Ideen zur Transformation bzw. zur Reform der bestehenden sozialökonomischen Verhältnisse vorgestellt.