Emiliano Zapata

Vom Bauernführer zur Legende

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Am 1. Januar 1994, dem Tag, an dem die flächenmäßig größte Freihandelszone der Welt von Mexiko bis nach Canada deklariert wurde, begann im Süden Mexikos – in Chiapas – die Rebellion einer bis dahin gänzlich unbekannten Bauernarmee. Sie nennt sich EZLN – Ejercito Zapatista de Liberacion Nacional.
Doch wer ist dieser Zapata, auf den sich die EZLN beruft?
Emiliano Zapata, ein kleiner Pferdehändler bäuerlicher Herkunft, war einer der wesentlichen Aktivisten der Mexikanischen Revolution von 1910 – 1921, während der er sich hauptsächlich für die Interessen der indigenen Ejido-Bauern einsetzte. Nach einem erfolgreichen Aufstand in Morelos wurde er zum Kommandanten der „südlichen Befreiungsarmee“ gewählt und führte 20.000 bewaffnete Bauern zum Sieg. Am 19. April 1920 wurde er, da er nach dem „Sieg“ der Revolution nicht bereit war, seine radikalen Forderungen aufzugeben, in einen Hinterhalt gelockt und ermordet.
Diese Biografie versucht eine Annäherung an die Person Zapatas – ein schwieriges Unterfangen – irgendwo zwischen der Legende, die besagt, daß Zapata noch heute auf einem weißen Schimmel durch Mexikos Berge reite, und der Interpretation des jungen Marlon Brando in dem Hollywood-Streifen „Viva Zapata“.
Zudem kommt das Buch nicht umhin, sich mit der 500-jährigen Conquista Mexikkos zu befassen, und zieht Parallelen zu der aktuellen Situation in Chiapas.