Engel am Strand

von

Der siebzehnjährige Josip wächst als jüngster Sohn der Familie Horvat in einer ärmlichen Region im Südosten Europas auf.
Er wird vom Vater Jamil gehätschelt und von der sechzehnjährigen Schwester Habiba bewundert.
Von der übrigen Familie Horvat wird er jedoch als affektierter und überaus selbstgefälliger, wenn auch äußerst gutaussehender Sonderling abgelehnt.
Die Beziehung zu den drei großen Brüdern ist zerrüttet, da sie sowohl seine narzisstischen Allüren wie auch die Bevorzugung durch den Vater nichtakzeptieren können.
Am Tag, an dem Josip zu allem Überfluss von seinem Vater eine für ihre wirtschaftlich prekäre Lage im Grunde unerschwingliche Lederjacke erhält, schlägt bei den älteren Brüdern der stille Groll in offenen Hass um.
Sie entscheiden, ihn zu beseitigen.
Sie beschließen, ihn zu betäuben und in ein Flüchtlingsboot zu setzen. So soll er für alle Zeiten von der Familie und aus seinem Heimatland entfernt werden.
Nach einer stürmischen Überfahrt, bei der der Fischkutter sinkt und er als einziger überlebt, beginnt für Josip, der sich nun Giuseppe nennt,eine Odyssee, an deren Ende er im neuen Zufluchtsland eine beeindruckend steile politische Karriere vollbringt.
Die politischen Unruhen und die ökologischen Verwerfungen der Zeit führen schließlich auch seine alte Familie an die Grenzen des Landes, dessenGeschicke er nun mitgestaltet. Die Familie ersucht um Einlass und Asyl, ist aber jetzt dem von ihr zunächst nicht wiedererkannten Sohn und Bruder auf Gedeih und Verderb ausgeliefert.
Seine alten Konflikte mit Vater und Brüdern und seine gekränkte Eitelkeit stehen nun zwischen Giuseppe und seiner alten Familie.
Soll er sie distanziert und abweisend behandeln?
Oder soll er sich zu erkennen geben, ihnen helfen und dadurch seine politische Karriere beschädigen?
Zuletzt überwältigt von den eigenen Gefühlen und dem Wunsch nach Versöhnung und inneren Friede, enttarnt sich Giuseppe selbst und gibt sich alsJosip zu erkennen.