Eran Gilat

Life Science

von

Eran Gilat ist Neurowissenschaftler und leidenschaftlicher Fotokünstler. Life Science spiegelt seinen jahrzehntelangen Umgang mit biologischem Gewebe wider – es reflektiert Themen wie Materialismus, Erotik und Sterblichkeit und korrespondiert mit der komplizierten und faszinierenden Kategorie der menschlichen »Tierhaftigkeit« in der bildenden Kunst. Seine erweiterte Life Science-Serie behandelt auch die amoralischen Hintergründe von verschiedenen Schattierungen menschlicher Gewalt, von Unsicherheit und Exil. Wir beschreiben menschliche Gewalt oft als abstoßend »viehisch« oder »bestialisch« und assoziieren dabei gewalttätiges Verhalten bei Tieren. Aber die Tierwelt wird ausschließlich von Überlebensregeln bestimmt, die in unerbittlich harten Selektionsprozessen entstanden sind. »Niemand wird entscheidende Maßnahmen zur Arterhaltung als grausam ansehen; Charles Darwin hat das ebenso betont wie bedeutende Forscher der Gegenwart«, stellt Gilat fest. Seiner Ansicht nach ist unser moralisches Verhalten in vieler Hinsicht der Tierwelt unterlegen, während unsere intellektuellen Fähigkeiten offensichtlich überlegen sind. Das Buch wird einen Essay über Neuro-Ästhetik enthalten, der sich mit dem Genre der »Tierhaftigkeit« in der Fotografie beschäftigt.