Erich Mendelsohns Schocken in Chemnitz

Vom Kaufhaus zum Museum

von

„Das Schocken“ – das ist in Chemnitz ein Begriff. Einst Synonym für
das Warenhaus schlechthin, nun für das neue Archäologie-Museum.
Das Buch zeichnet die Geschichte des Hauses nach.
Also, sei mutig, sei klug! Fass das Leben beim Schopf, gerade dort, wo sein lebendigstes Herz
schlägt, mitten im Leben, mitten in Technik, Verkehr und Wirtschaft …
Also in den Raum hinein die Massen aufgeschichtet, aus dem Grundriss den Raum gezaubert in die Luft … Darum diese Architektur.
So schrieb der Architekt Erich Mendelsohn über eines der von ihm entworfenen Kaufhäuser,
zu denen auch das Schocken in Chemnitz gehört.
Modern sollte es sein, ein lichtdurchfluteter Warentempel, in dem es gute Qualität zu erschwinglichen Preisen zu kaufen gab.
Doch die Erfolgsgeschichte des Schocken währte nur kurz, wurde von den Nationalsozialisten
jäh unterbrochen, die Familie Schocken quasi enteignet.
Doch auch später, Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg, als HO-Kaufhaus blieb „das
Schocken“ in Chemnitz bzw. Karl-Marx- Stadt immer noch ein Synonym für ein
Kaufhaus schlechthin.
Das Buch erzählt die Geschichte des markanten und weltberühmten Gebäudes vom
Kaufhaus bis zum Archäologie-Museum. Es wirft dabei ebenso einen Blick auf die damals revolutionäre Kaufhaus-Philosophie der Familie der Gebrüder Schocken wie auf die Erinnerungen von Mitarbeiterinnen und Kunden an das Centrum-Warenhaus der HO
zu Zeiten der DDR. So manches Möbelstück wurde dort gekauft, das noch heute seinen
Dienst tut. Auch Geschirr aus den damaligen Kaufhausregalen wird noch heute
benutzt.
So ist das Buch ein Stück lebendige Erinnerungskultur, zu der viele Leserinnen und
Leser der Freien Presse beigetragen haben, Erinnerungen aus den vergangenen fast hundert Jahren, die hinüberleiten zur neuen Funktion des Hauses, das als Archäologie-Museum nun an viele Jahrtausende der Menschheitsgeschichte erinnert.