Ernst Bloch, Max Frisch und der Mensch im Holozän

Ein Essay

von

Max Frischs Erzählung von Hinfälligkeit und Naturgewalt kann gelesen werden als Parabel des „Endschicksal(s) des einzelnen Menschen und der Welt“, als eschatologischer, als dystopischer Entwurf. Zuschanden wird der Optimismus eines Gegenentwurfs, wie ihn Ernst Bloch, noch unberührt vom Wissen um nukleare Bedrohung und Umweltzerstörung, als „Das Prinzip Hoffnung“ entwickelt hatte. Blochs Glaube, die Genese eines „Neuen Menschen“, Herr seiner Selbst, stehe noch bevor, wird hier zurückgenommen. Seine Vorstellung, der Mensch könne, indem er sich ihrer bemächtige, die Welt zu einer besseren machen, wird bei Frisch zur Warnung, dass eben diese Bemächtigung zur Katastrophe führt.