„Es muss noch etwas anderes geben als Angst und Sorge und Herrn Hitler“

Die Liebesgeschichte von Artur und Grete

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Immer wieder gibt es Geschichten aus der Zeit des nationalsozialistischen Deutschland, die man kaum glauben kann. Eine davon hat Gerhard Spörl, langjähriger «Spiegel»- Autor, in der eigenen Familie gefunden: die Liebesgeschichte der Großeltern seiner Frau.
Gegen den Widerstand ihrer Familie heiratet Grete, reiche deutsche Tochter aus bestem Haus, im November 1932 ihre große Liebe Artur, einen jüdischen Autoverkäufer. Sie sehen genau, was auf sie zukommt, aber sie lassen sich nicht beirren oder voneinander trennen. Artur verliert als Jude seine Stellung, doch mit geradezu Schwejkscher Beherztheit und Schläue gelingt es ihm, seine Grete und die gemeinsamen Kinder durch die Nazizeit zu bringen. Artur weigert sich, Opfer zu sein; trotz aller Verbote findet er immer noch eine Lücke im System der Verfolger, er wird Handelsreisender und Erfinder. Er und Grete trotzen den widrigen Umständen ihr Glück ab. So gelingt es Artur mitten im Krieg, als die Nationalsozialisten sich anschicken, alle Juden zu ermorden, für sich und die Seinen in Görlitz ein Haus zu bauen. Wie die beiden ihre Liebe durch das mörderische Regime retten, mit Mut und Einfallsreichtum der Verfolgung die Stirn bieten und am Ende siegen – das ist großartiger Lesestoff.