Es war nicht alles schlecht – Eine Kindheit in Mitteldeutschland

Autobiografische Erinnerungen 1943 - 1954

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Der Autor gestaltet in seinen autobiografischen Erinnerungen 1943 – 1954 in spannendem Erzählton Ereignisse seiner Kindheit und in lyrischen Passagen Bilder seiner Thüringischen Heimat. Als behüteter Sohn einer vermögenden, alteingesessenen Familie in Oberhof erlebt er das Kriegsende, die Besetzung Thüringens durch die Amerikaner, nach deren Abzug durch die Rote Armee, die Jahre des Hungers und des Mangels, illegale Grenzübertritte vom sowjetischen Thüringen in das amerikanische Bayern zu Besuchen der Großeltern in Bad Kissingen, den Aufbau des Sozialismus nach Sowjetischem Vorbild in der Sowjetischen Zone mit all seinen Folgen für die Bevölkerung, die ersten Schuljahre, schließlich die Gründung der DDR 1949. Im Rückblick werden ihm diese Jahre, ungeachtet der politischen und sozialen Verwerfungen, zu romantisch verklärten, sonnenüberstrahlten Bildern einer Märchenwelt, in der auch das alte Oberhof wiederersteht. Enteignung und Zwangsumsiedelung nach Gößnitz 1950 werden als dramatischer Einschnitt und als leidvolle Zerstörung dieser Märchenwelt erlitten. Als Spross einer zu Staatsfeinden und Wirtschaftskriminellen erklärten, geächteten Familie gelingt ein Einleben in die fremde Umgebung nur schwer und schlägt schmerzhafte, tiefe, nur schwer und allmählich verheilende Wunden. Schließlich aber wird Gößnitz als zweite Heimat erobert. Auch der verträumten Kleinstadt in Ostthüringen wird in romantisch verklärten, poetischen Bildern liebevoll erinnert. Da dem Kapitalistensohn ein Besuch Höherer Schulen in der DDR verweigert wird, flüchtet der Autor mit seinen Eltern 1954 aus der Deutschen Demokratischen Republik in die Bundesrepublik Deutschland.