Es wird schon werden

Gedanken zur DDR, zum Mauerfall und zur Zeit danach

von

Vorwort

Es waren die Wahlen 2019/20 in Sachsen und Thüringen. Warum so viel AFD? Unverständnis, Erschrecken, Mahnungen, all´ das wird nichts ändern. Ich meine, die Ursachen liegen schon in der Zeit der Wende.
Ich bin nun 81 Jahre alt. Im Erinnern und Nichtvergessen, was alles in der Vergangenheit geschehen ist, versuche ich Klarheit zu finden, versuche zu verstehen:
Zusammenbruch der Nazidiktatur. Der zweite Weltkrieg ist zu Ende. Ein Riss geht durch Deutschland, zwei Staaten: DDR und BRD.
Am 14.8.1949 Wahl des 1. Deutschen Bundestages, somit die Konstituierung der BRD.
Am 7.10.1949 Gründung der DDR. Ein antifaschistisch-demokratischer Staat zunächst, dann auf dem Weg zu einen sozialistischen Staat.
Die Fronten verhärten sich politisch, wirtschaftlich.
Die Entwicklung lässt die beiden deutschen Staaten auseinanderdriften.
Zwei Systeme, wir werden einander fremd.
Noch gibt es eine grüne Grenze – dann 1961 die Mauer.
Familien werden getrennt. Die familiären Bindungen sind stark, doch sie beginnen sich aufzulösen.
Für meine Generation waren 40 Jahre DDR unser halbes Leben.
Im Laufe der Jahre verblasste diese Zeit, vergessen sollten wir sie nicht, trotz allem was geschah: Gutes und Böses.
Durch die Menschen, welche in dieser Zeit in der DDR lebten, gab es eine Revolution ohne Blutvergießen. Ein Wunder – Danke!
Es kam zur Wiedervereinigung Deutschlands.
Was so vielversprechend begann, änderte sich im Laufe der Zeit: Ängste dämpften die Erwartung.
In der ehemaligen DDR brachen viele Arbeitsplätze weg. Beamte aus der BRD übernahmen Führungspositionen und bekamen eine „Buschzulage“.
Dieses Wort ist unanständig und beschämend für die BRD, denn so geht man nicht mit Wissenschaftlern, ja mit allen Menschen in den neuen Bundesländern um.
Meine Geschichten, nun Geschichte, erzählen davon, wie es damals war, um aus dem Erlebten das Heute zu verstehen.

Im Oktober 2020 Dorothea Christian