Essays

Ein Selbstgespräch

von ,

Eiin wunderbares Büchlein ‚voller überraschender Assoziationen, witzigen und aberwitzigen Ab- und Ausschweifungen, in dem Paul Wühr nicht nur über seinen Schreibfuror redet, sondern auch über seine poetische Lieblingsmethode: die ›Themaverfehlung‹‘ (Michael Braun).
Stärker noch als im ersten Band kreist die Rede von Wühr um gewisse biografische Strudel und findet in der Wechselrede mit Inge Poppe zu einem unerhört intensiven Ausdruck von Gemeinsamkeit und Ehe.

Die Gleichzeitigkeit von poetologischer Selbstauskunft und Anekdoten aus dem Literaturleben (darunter eine berührende Erinnerung an Gisela Elsner), von Schul- und Kriegsreminiszenzen korrespondiert mit einem ›Sound‹, der durch alle Intensitätsstufen und Tempi geht und doch immer unverwechselbar bleibt. Die Rede Paul Wührs ist von barocker Fülle, sie umspannt auf knappstem Raum das Alleralltäglichste wie das Allerhöchste, ist diskret und schamlos zugleich; Was ich noch vergessen habe ist wohl eine der vergnüglichsten und anschaulichsten Einführungen in die Poetik eines sogenannten ›schwierigen‹ Autors und gleichzeitig in zentrale Fragestellungen modernen Schreibens.