Extreme Rechte in Europa

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Über den Kontinent hallt der antijüdische und antimuslimische Kampfruf „Abendland in Christenhand!“. Doch die stets von Dekadenz und Verderben raunenden Retter des Abendlandes – schon 1933 von Karl Kraus als „Untergangster“ entlarvt – wollen nicht mehr rechtsextrem sein, sondern als Verteidiger von Demokratie und Liberalität gelten. Das Christentum interessiert sie dabei nicht als ethisches System, sondern als homogene und hermetisch abgeschlossene Kultur. Die Feindbilder werden nachjustiert, der alte Rassismus und der noch ältere Antisemitismus modernisiert. Gegen den gemeinsamen Feind rücken rechte Gruppen und Parteien zusammen, die nationalen Gegensätze geraten dabei in den Hintergrund und es droht zumindest in Westeuropa ein geeinter rechter Machtblock.
Der Autor zeigt, wie sich im Westen Europas vor allem mit der Hetze gegen Muslime Wahlen gewinnen lassen, während der Rechtsextremismus in Osteuropa nach wie vor auf „Zigeuner“ und „Juden“ zielt. Seine Studie belegt, dass dieser Extremismus hier wie dort im unmittelbaren Wortsinn brandgefährlich ist, da Gewalt gegen Schwache und Fremde überall in Europa rasant zunehmen.