Färber Gerig gibt sich die Ehre

Die bewegte Lebensgeschichte des Ebnater Färbers und Branntweinhändlers Johann Georg Gerig 1804-1862

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Die bewegte Lebensgeschichte des Ebnater Färbers und Branntweinhändlers Johann Georg Gerig 1804-1862

Der Ebnater Färber und Branntweinhändler Johann Georg Gehrig (1804-1862) hat sich im Winter 1860/61 im Alter von 57 Jahren die Aufgabe gestellt, seine Lebensgeschichte bis zum 50. Altersjahr aufzuschreiben. 1863, ein Jahr nach seinem Tod, wurde die Arbeit in Herisau gedruckt. Autor und Historiker Fabian Brändle ist auf das im buchantiquarischen Handel kaum mehr erhältlich Druckerzeugnis gestossen und legt nun in der Reihe „Toggenburger Blätter für Heimatkunde“ eine neue, kommentierte Ausgabe der mit Witz, Charme und schelmischen Humor geschriebenen Lebensgeschichte vor. Färber Gehrig, geboren und wohnhaft in Ebnat im Toggenburg, war ein Armleutekind. Als innovativer und unternehmungslustiger Mann begann er, selbständig als Färber in der Textilbranche zu arbeiten. Durch eine Leichtsinnstat musste er ein Jahr in einer Arbeitsanstalt absitzen. In seinem Lebensbericht schildert Gehrig dieses Jahr ausführlich, ebenso wie eine lange Betteltour durch die ganze Schweiz. Er macht sich Gedanken zur Lange der Armen und Vaganten in der Schweiz und schildert die hindernissreiche Geschichte seiner grossen Liebe. Autor und Herausgeber Fabian Brändle forscht und publiziert zur Geschichte der Volkskultur, zur populären Autobiographik, zur Geschichte der demokratischen Bewegungen sowie zur Sozialgeschichte des Sports. Im Jahr 2007 erschien von ihm in der selben Reihe die Lebensgeschichte des Hausierers Gregorius Aemisegger (1815-1913), deren Verkaufserfolg den Druck einer zweiten Auflage nötig machte.