Farbfernsehen und sterben

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Darf man im Trauerfall in Farbe fernsehen? Kann aus Marina plötzlich Johann werden? Und woher kommen all die Cousins, wo doch weder Vater noch Mutter Geschwister haben? Diese und noch viele weitere Fragen beschäftigen die jungen Protagonist_innen der dreizehn Erzählungen in diesem Band, in dem Suzana Tratnik den Alltag in (Ex-)Jugoslawien aus kindlicher Perspektive schildert: Mal altklug, mal naiv kommentieren die Ich-Erzähler_innen das eigene Leben sowie das der Erwachsenen.
Die kindliche Perspektive verleiht einerseits dem ernsten und oft tragischen Geschehen eine gewisse Komik und Leichtigkeit, andererseits nimmt sie die Konflikte der Erwachsenen und Heranwachsenden besonders genau und kritisch unter die Lupe.