Feindesland

Die ominöse Flucht und Rückkehr eines DDR-Grenzkommandeurs während des Kalten Krieges

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Im Frühjahr 1981 – der Kalte Krieg zwischen Ost und West geht seinem Höhepunkt entgegen – geschieht an der deutsch-deutschen Grenze das Unvorstellbare: Ein Regimentskommandeur der DDR-Grenztruppen, Befehlshaber über rund 2.000 speziell ausgebildete Grenzsoldaten, flüchtet in die Bundesrepublik. Die politische Führung in Ostberlin ist schockiert und blamiert.

Seit Jahren schon kehren hunderttausende DDR-Bürger dem selbst ernannten Arbeiter- und Bauern-Paradies den Rücken. Doch nun flüchtet ausgerechnet ein Systemträger in den Westen. Wenn das Schule macht, so fürchten die SED-Machthaber, dann brechen alle Dämme. Mit einer diplomatischen Kommandoaktion versuchen die DDR-Oberen deshalb, ihren geflüchteten Grenzkommandeur zurückzuholen.

Von der westdeutschen Öffentlichkeit lange unbemerkt, entwickeln sich Flucht und Rückkehr des DDR-Grenzkommandeurs zu einem Politikum. Zugleich ist dieser Fall ein Lehrstück über deutsch-deutsche Politik im Kalten Krieg der frühen 80er-Jahre: Zu diesem Zeitpunkt glaubte kaum noch jemand an ein geeintes Deutschland – weder im Osten noch im Westen.

Ergänzt wird das Buch mit Erläuterungen zum Aufbau des DDR-Grenzgebietes.