Fetisch + Konsum / Fetish + Consumption

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Die Produktion immaterieller Güter hat die Produktion materieller Güter heute längst überholt. Und man sollte meinen, dass mit dieser Entmaterialisierung das, was wir ‚Fetischismus‘ oder den Kult der Dinge nennen, langsam verschwinden würde. Nimmt man jedoch den Konsumkreislauf näher in Augenschein, so gilt das Gegenteil: Allerorten regiert das Ideal in Form von Ikone und Design. In diesem Kontext stellen die Künste einen wunden Punkt des Systems dar, denn sie bringen weder Produkte im klassischen Sinne hervor, noch können sie zur Kategorie der Warengüter gerechnet werden. Wenn Kunst ein reiner Tauschwert ist, so verkörpert sie das Ideal der Ware. In der Praxis unterliegt sie immer wieder dem Fetischismus als Ausdrucksform des Verlangens. Dieser zugleich idealen und materiellen Verbindung Ausdruck zu verleihen, ist das Unmögliche, dem Künstler heutzutage verpflichtet sind. Die versammelten Beiträge von mehr als 30 Stipendiaten sowie die Essays von Philosophen, Kunstwissenschaftlern, Soziologen, Informatikern, Architekten, Designern, Marketingexperten und Wirtschaftswissenschaftlern beleuchten Waren- und Konsumwelten sowie Marketingstrategien und hinterfragen den Fetisch als Objekt.