FILMtext

Drehbuch von Henrik Galeen zu Paul Lenis Film von 1923

Der expressionistische Sprachgestus des Drehbuchs zu dem berühmten Stummfilm „Das Wachsfigurenkabinett“ evoziert ausdrucksstarke Filmbilder, zieht in den Sog spannender Dramatik. Harun al Raschid, Iwan der Schreckliche und Jack the Ripper erwachen zum Leben; auch der Räuber Rinaldo Rinaldini begegnet dem Leser, während diese Episode im Film aufgrund der Inflation nicht realisiert werden konnte. Exotische und geheimnisvolle Welten ziehen in ihren Bann; verwicklungsreiche Liebesabenteuer dürfen nicht fehlen. Henrik Galeens Drehbuch fordert zum Vergleich mit dem „Filmdichter“ Carl Mayer heraus. Architekturskizzen und Szenenentwürfe des Malers, Filmarchitekten und Regisseurs Paul Leni geben Hinweise auf die Arbeit des Regisseurs bei der Umsetzung vom Text zum Film.

Nach einer Einleitung von Thomas Koebner, widmet sich Hans-Michael Bock dem Thema „Barock und Orient“; ein Überblick über zeitgenössische Kritiken und eine Übersicht über Stab und Besetzung des Films runden den Band ab.