Fins de siècle

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JAHRUNDERTWENDEN: 1979: In Westeuropa treibt der Terrorismus der extremen Linken schlimmste Blüten. Eine Gruppe ehemaliger Mitglieder der Internationalen Brigade aus dem Spanischen Bürgerkrieg, geplagt vom Rheuma und noch immer nicht geheilt von ihren Illusionen, zieht noch einmal in den Kampf gegen eine faschistische Bande, die Tod und Verderben sät. Ein grandioser, grausamer Feldzug voll Blut und Pathos beginnt… In eben jenem Jahr wurde DER SCHLAF DER VERNUNFT veröffentlicht. 1983: In der UdSSR gelangt die Realisierung des Sozialismus zum Stillstand. In einer verschneiten Datscha findet sich eine geschlossene Gesellschaft zusammen, bestehend aus Führungsfiguren der „sozialistischen Bruderländer“. Um das Heraufziehen dessen, was sie noch immer als „leuchtende Zukunft“ bezeichnen, zu sichern, schrecken sie nicht vor Polit-Morden zurück… TREIBJAGD erscheint in einem historischen Moment, als die Greise im Politbüro einer nach dem anderen abtreten. 1990: Die Mauer fällt, das Sowjetimperium bricht zusammen, die bleierne Zeit ist beendet, ebenso der Kalte Krieg, die überkommenen Ideologien verblassen, ihre Vertreter sind nur noch Schatten, dem Vergessen anheim gegeben… In EPITAPH endet ein schreckliches Kapitel der Menschheitsgeschichte in Schweigen. In JAHRHUNDERTWENDEN setzen Enki Bilal und Pierre Christin mit diesen drei Werken neue erzählerische und ästhetische Maßstäbe, wie sie bis dahin im Comic nicht existierten, und die zudem fast seherische Qualitäten besaßen. Es ist ein Schiffbruch, aus dem nur zwei erhabene Frauengestalten davonkommen, im Tod oder mit dem Leben.