Fiona Tan – Mirror Maker

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Die 1966 in Indonesien geborene, in Australien augewachsene und heute in den Niederlanden lebende Künstlerin Fiona Tan hat seit den 1990er-Jahren mit Filmen und Videoprojekten internationale Aufmerksamkeit auf sich gelenkt. Ihre monumentale Arbeit „Correction“ über amerikanische Gefängnisse wurde 2004 und 2005 in den wichtigsten Museen der USA gezeigt.
Fiona Tans Arbeiten sind vor allem Selbstproträts und Porträts von Individuen und Gruppen mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen und aus verschiedenen sozialen Schichten. Dabei changiert ihr Werk zwischen den Polen Dokumentation und Fiktion, Biografie und Imagination und stützt sich auf die zentrale Erkenntnis, dass die Kamera kein neutrales Aufzeichnungsinstrument der Wirklichkeit, sondern ein „Agent provocateur“ ist, dessen Anwesenheit erst die Reaktionen derjenigen, die gefilmt werden, provoziert und motiviert.
Der Titel „Mirror Maker“ (dt. „Der Spiegelfabrikant“), den Fiona Tan für das Buch gewählt hat, bezieht sich auf eine phantastische Erzählung des italienischen Schriftstellers Primo Levi, in deren Zentrum der Spiegel als Instrument der Welt- und Selbsterkenntnis steht.
Das aufwändig ausgestattete Buch „Mirror Maker“ versammelt wichtige Arbeiten Fiona Tans aus den vergangenen acht Jahren und erscheint anlässlich einer gleichnamigen Wanderausstellung, die 2006/2007 in Brandts Klædefabrik in Odense/Dänemark, im Bergen Art Museum/Norwegen, in der Landesgalerie Linz/Österreich und im Pori Art Museum/Finnland zu sehen sein wird.