Fischer Klassik

Roman

von

Spielen bedeutete für Dostojewskij an der Tür des Schicksals zu klopfen. Es ging ihm um den Moment, wo die Roulettekugel zwischen zweit Möglichkeiten zögert – Gewinn oder Verderben. Im Herbst 1866 klopfte Dostojewskij als Autor an dieselbe Tür: Soeben hatte er »Verbrechen und Strafe« beendet, und ihm blieben gerade vier Wochen, um einen Vertrag mit dem erpresserischen Verleger Stellojewsij zu erfüllen. Bis zum 1. November brauchte er einen Roman von 10 Druckbögen Länge – sonst könnte Stellojewsij über alle Werke Dostojewsijs, auch über jene, die erst in den nächsten neun Jahren entstehen würden, verfügen.

»Der Spieler« sollte Dostojewskijs einziger internationaler Roman werden – angesiedelt an Orten wie Wiesbande, Paris, Baden-Baden und Bad Homburg. Zwischen die Pole Eros und Spiel spannte er einen Reigen von unvergesslichen Charakteren, die das Badeleben der mondänen Kurorte bestimmten: verarmte Russen, ehrgeizige Kokotten, französische Adlige, polnische Glücksritter und distinguierte Engländer. Und mit seiner Hauptfigur, dem jungen Hauslehrer Alexeij Iwanowitsch, schuf er eine weitere der großen Jünglingsgestalten, die sein Spätwerk prägen.

»Von jetzt an heißt es: Fort mit euch, ihr alten Übersetzungen! Wir wollen nur den klaren, rhetorisch versierten Dostojewskij von Swetlana Geier.«
Paul Ingendaay, Frankfurter Allgemeine Zeitung

»Später Anfang, spektakuläres Ergebnis: Erst mit 65 Jahren fing Swetlana Geier mit der Übersetzung der großen Romane von Fjodor Dostojewskij an. Doch ihre Neubearbeitungen gelten als Meilensteine.«
Der Spiegel