Fleisch … und andere Appetitverderber

Verstörende Geschichten aus der Welt der Schmerzen und des Wahnsinns

von , , , , , , , ,

Kann Horror Literatur sein? Kann Horror Kunst sein? Oder endet jeder Versuch am Ende doch nur in der Aneinanderreihung billiger Schock- und Ekeleffekte?
Dieses Buch ist ein solcher Versuch eines Brückenschlages. Ein kompromisslos abstoßendes Sammelsurium kranker Phantasien, und doch von ganz eigener Ästhetik.
Der Titel ist Programm. Es geht um Fleisch. Das Fleisch des menschlichen Körpers. Seine Sinnlichkeit, seine Zerbrechlichkeit und um das, was übrig bleibt, wenn man dem Menschen seine Menschlichkeit genommen hat. Zum Bedauern, zum Entsetzen, zum Verzehr.
Der Eldur-Verlag präsentiert siebzehn Kurzgeschichten von zehn deutschsprachigen Autoren unterschiedlicher Nationalität, welche die Lust eint, die Grenzen des Ekligen und Perversen auszutesten.
Wer schon immer mal wissen wollte, wie hart er im Nehmen ist, sollte es mal mit diesem Büchlein versuchen. Wer ein zartes Gemüt hat, wird beim Lesen körperlichen Schmerz empfinden. Oder seinen Mageninhalt der Toilettenschüssel überantworten. Möglicherweise beides.
Horror ist in gewisser Weise ein Nischenprodukt, was nicht zuletzt daran liegt, dass es ziemlich wenig wirklich gute Geschichten gibt, und der Rest nur innerhalb einer eingeschworenen Fangemeinde seine Abnehmer findet. Das gilt für Bücher wie für Filme.
Es gibt allerdings auch Ausnahmen, und das ist eine davon. Die hier versammelten Geschichten vereinen extreme Brutalität und Ekelhaftigkeit auf der einen Seite mit guten Plots, Spannungsbögen und Pointen auf der anderen Seite. Sogar ein wenig Humor darf nicht fehlen.
Zehn unterschiedliche Autoren sorgen mit dem ihnen jeweils ureigenen Schreibstil für maximale Abwechslung, so dass für jeden Geschmack etwas dabei ist.
FLEISCH … UND ANDERE APPETITVERDERBER steht bis zum heutigen Tag unangefochten an der Spitze der deutschsprachigen Horror-Anthologien. Oft kopiert – nie erreicht.

Der widerwärtige Inhalt:

Andreas Laufhütte – Der Messi
Manuel Mackasare – Adelsantlitz
Matthias Uffer – Das Bad
Peter Lancester – Süße Fäulnis
Rainer Innreiter – Fleischliche Gelüste
Joel E. Nigne – Fleisch
Matthias Uffer – Unmenschlich
Lukas Först – the love craft
Dave Gore – Heinrichs Abendmahl
Peter Lancester – Blowjob
Rainer Innreiter – Aeternitas
Hel Fried – Kompass
Soren Notsorg – Liebestoll
Matthias Uffer – Einen Schmerz lang glücklich
Andreas Laufhütte – Amputation
Lukas Först – Der Fleischer und sein Fleisch
Peter Lancester – Body Park

Aus einem Interview mit dem Herausgeber zur Zeit der Ausschreibung:

Die Storys müssen weh tun! Der Leser soll beim Lesen nicht einen leisen Grusel spüren, er soll die beschriebenen Greuel unerträglich finden, am besten, wenn ihm schlecht wird. Das Motto ist Fleisch, gewisse Grundthemen sind daher Verstümmelung, Wunden, Schmerzen, Kannibalismus, zersetzende Krankheiten, Parasiten, Insekten- und Schimmelbefall von lebendem Gewebe. Auch gerne gepaart mit sexueller Perversion (Sadismus, Masochismus, Nekrophilie und was sich das menschliche Hirn zu erdenken vermag). Das funktioniert aber nur, wenn die Geschichten drumherum gut erzählt sind. Was beim Porno ausgezeichnet funktioniert, nämlich eine belanglose, bescheuerte oder fehlende Rahmenhandlung, versagt im Genre Horror auf ganzer Linie.