Flussbewohner

von

Lisa Elässers Neuvermessung
von Narration und Sprachskepsis

Lisa Elsässers neuster Gedichtband «Flussbewohner» ist ein brillanter, lyrischer Essay, in dem die Liebe zwischen eigenwilliger Narration und Sprachskepsis ganz neu vermessen wird. In ihrer Selbstvergessenheit wie Selbstvergewisserung folgen Liebende dem Fluss der Naturbilder bis auf den Grund, wo sich das Liebesspiel der Worte selbst noch auf den geschliffenen Slang der Kieselsteine zu betten weiss. Doch dieses fliessende Glück ist stets gefährdet vom geradezu Unbeschreiblichen, den Enttäuschungen, Déjà-vu-Erlebnissen und der alles bedrohenden Vergänglichkeit. Lisa Elsässer wagt mit ihrer anschaulichen Poesie den Gang hinaus in die Reflexionsräume, bis an die Gestade des «kalten Gedankenmeers», um selbst der unsäglichen Wortlosigkeit des Getrenntseins, Abschiednehmens und Alleinseins auf der lichten Haut des Papiers erhellend wie formvollendet zu begegnen.