Forschungen und Quellen zur Zeitgeschichte

Christlich-nationaler Gewerkschafter, Zentrumspolitiker, Mitbegründer der Unionsparteien

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Als Spitzenfunktionär der christlichen Gewerkschaften und als stellvertretender Vorsitzender der Zentrumspartei zählte Adam Stegerwald vor 1933 zu den einflussreichsten Persönlichkeiten der Arbeiterbewegung und des politischen Katholizismus im Deutschen Reich. Seine Laufbahn brachte ihn in höchste staatliche Ämter im Reich und in Preußen. Auf einer breiten Quellenbasis schildert der Autor Stegerwalds maßgeblichen Anteil am Aufstieg der christlichen Arbeiterbewegung im Kaiserreich und seine – bislang nur andeutungsweise beschriebene – Schlüsselrolle in der Weimarer Republik, die er durch einen Ausgleich zwischen den Tarifparteien und durch eine sach-orientierte Zusammenarbeit der verfassungstreuen politischen Kräfte zu stabilisieren versuchte. Über den biografischen Ansatz hinaus werden dabei wesentliche Stationen der deutschen Geschichte von 1900 bis 1945 beleuchtet. Ein Schwerpunkt ist Stegerwalds Eintreten für die Gründung einer interkonfessionellen christlichen Volkspartei, an deren Verwirklichung er in seinem letzten Lebensjahr als Mitbegründer von CDU und CSU beteiligt war.