Forschungsberichte des Instituts für musikpädagogische Forschung

Eine Studie zur hypothesengeleiteten Wahrnehmung

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Hat die Digitalisierung von Tonträgern zu einem Qualitätsverlust geführt oder zeichnet sich die digitale Wiedergabe von Musik durch besondere Präzision und klangliche Wärme aus? Der Forschungsbericht Nr. 1 beschreibt die Durchführung eines Tests, in dem die Hörer die analoge und digitale Wiedergabe identischer Aufnahmen vergleichen sollten. Die Autoren gehen dabei von der Möglichkeit aus, dass die Musikrezeption von Schallplatte oder CD durch spezifische Vor-Annahmen beeinflusst wird. So mag beispielsweise die Überzeugung, dass die digitale Klangkodierung und Dekodierung mit unbestechlicher Präzision Klänge reproduziert, zu einem positiveren Urteil gegenüber der CD führen obwohl diese Annahme aus technischer Sicht völlig unzutreffend ist. Mit ihrer Studie versuchen die Autoren, eine solche hypothesengeleitete Wahrnehmung nachzuweisen. Mit Hilfe einer Clusteranalyse werden insgesamt fünf verschiedene, sich erheblich unterscheidende Urteilstypen dargestellt.