Fortunati Glückseckel und Wunschhütlein

von

Der «Fortunatus» ist neben «Till Eulenspiegel» und «Reineke Fuchs» eines der bedeutendsten Volksbücher. Es erschien als erster deutschsprachiger Prosaroman ohne Vorlage 1509 in Augsburg im Druck. Erzählt wird die Geschichte von Fortunatus und seiner Familie, wobei drei Generationen erwähnt werden. Im ersten Abschnitt verlässt Fortunatus seine Heimat Zypern und begibt sich auf eine Weltreise. Er erhält von der Glückgöttin Fortuna den Glückssäckel, der ihm und der Generation seiner Kinder ständigen Reichtum gewährt. Der zweite Teil des Buches ist durch die Andolosia-Handlung bestimmt und erzählt den Abstieg und Niedergang der Familie des Fortunatus, die Geschichte endet mit der physischen Auslöschung der Familie, als Andolosia von Räubern getötet wird und Ampedo aus Gram stirbt. Diesen zweiten Teil der Fortuna-Geschichte behandelt Adelbert von Chamisso in seinem Drama «Fortunati Glückseckel und Wunschhütlein». Das Symbol des Glückssäckels verwendet Chamisso später auch in seinem bekanntesten Werk «Peter Schlemihls wundersame Geschichte», in dem Peter Schlemihl seinen Schatten gegen den Fortunati Glückssäckel eintauscht.