Frag nicht wo die Rosen sind

von

Sie hieß Nana. Nana – ausgerechnet in einem Land, in dem kein „N“ es gab, kein Nein, kein Nichts und unentrinnbar Idylle war. Sie aber mochte nicht a-a sein und man benannte sie Mama: Mama her und hin als wäre sie Glucke bloß, eine Milchkuh und nicht Frau. Da kam er, Don Dodo, Mann aus dem Süden, erster Gastarbeiter in Sachen Kunst, nun in Würden und im Amt. Kam, klein, untersetzt, mit Bauchansatz und Büschelhaar über kahler Stirn. Kam dergestalt und doch benannte er sie, Nana – als Erster und Einziger Nana, bei ihrem Namen und er war wunderschön und sie liebte ihren Namen und als Abglanz ihrer Liebe Don Dodo, ihn.

Längst schon wissen wir von ineinander ver-schachtelten Welten, vom Sein des Scheins, Simu-lationen werden Wirklichkeit, und berechenbar wird, wann einstens jemand geht durch die Wand…
Don Dodo geht durch die Wand. Die Wand des Sanatoriums. In ihm sollte sein abnormer Sprach-fehler kuriert werden, denn dann spräche er auch nicht mehr von NN, einer Stadt die niemand kann-te, es also gar nicht gab! Er war in ein Städtchen gelangt, und diesem Städtchen am Rand schier unentrinnbarer Idylle versuchte er trotz Nana zu entfliehen, konnte sie nicht vergessen – Virginia, die verreiste, in seiner anderen Welt ihn verließ…