François Schaer

JOURS BLANCS

von

Der Schweizer Fotograf François Schaer (*1967) interessiert sich für die Anwesenheit des Menschen in Berglandschaften. Das Leitmotiv seiner Fotoserie ist Schnee. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts hat der Wintersport die Identität der Alpen wesentlich geprägt. Skipisten haben die Landschaft gezähmt: Zäune, Pfosten, Lawinenbarrieren, Liftanlagen, Berghütten. Die Zeichen menschlichen Eingreifens sind nicht zu übersehen. Mit bewusstem Bezug auf die Romantik des 19. Jahrhunderts zeigen Schaers Bilder von Skihängen die Originalität einer ’neuen Gegenwartslandschaft‘. Seine Aufmerksamkeit gilt der ihnen innewohnenden Ästhetik, ja außerordentlichen Schönheit. Schaers Fotogra9en sind weit davon entfernt, die Ausbeutung der Berge zu verurteilen.
Jours Blancs gewährt einen Blick hinter die Kulissen auf das mittlerweile vertraute Schauspielensemble, das die Verwandlung der Berge stets in Betrieb hält: Pistenraupenfahrer, Liftführer, Bergwacht, Wissenschaftler, Skilehrer. Die Fotografien entstanden alle an Tagen sogenannter ‚Whiteouts‘ (die besondere Helligkeit, die bei schneebedecktem Boden und gedämpftem Sonnenlicht im Hochgebirge entsteht) und führen so in eine andere, geradezu theatralische Dimension.