Französische Reise

von

Der Zug geht mit dumpfem Hämmern in die Nacht. Die Grenze ist seit Stunden passiert. Es ist kalt. Die Fenster blinken leise in der Eiskruste. Dunkle, vage Massen flitzen draußen vorbei. Ich denke: „Wir werden am Morgen in Paris sein …“ Wie knisternde Funken blitzt es durch das Gehirn. Zugleich das Wohlgefühl, in Frankreich zu sein. Es ist etwas nicht zu Beschreibendes. Liegt es an den Menschen? An der Sprache? Es ist, als ob etwas von unserer Erdenschwere von uns abfiele, als ob die uns eingeborene Dumpfheit sich lichtete.
Vergangene Zeiten empfindsamsten Erlebens strahlen vor mir auf. Jene Jahre, da vor der großen Katastrophe alle Pracht der Welt noch einmal wunderbar und unvergleichlich emporblühte, wie ein letzter unerhörter Zauber aller Lust und aller Farben vor der Nacht.