Freiheit der Kunst

Almanach zum 60. Verlagsjubiläum

von

Mit Beiträgen von Otmar Alt, Antje Babendererde, Carles Battle, Tahar Ben Jelloun, Martin Bronsema, Alexis Bug, Ankalina Dahlem, Claire Dowie, Sedef Ecer, Thomas Fritz, Thomas Hauschild, Erika Hegewisch, Jens Henkel, Otto Jägersberg, Regine Juhls, Vitali Konstantinov, Ferdinand Krings, Günter Kunert, Andreas Laudert, Merle Michaelis, Pit Morell, Marie NDiaye, Peter Paone, Elisabeth Plessen, Joël Pommerat, Olivier Py, Thilo Reffert, Annegret Ritter, Uwe Saeger, Boualem Sansal, Albert Schindehütte, Johannes Vennekamp, Uve Schmidt, August Schmölzer, David & Sanna Seven Deers, Heinz Spielmann, Ulrich Tarlatt, Tom Thijsse, Axel Thormählen, Jan Peter Tripp, Fred Viebahn, Werkstatt Rixdorfer Drucke, Vincent von Wroblewsky.

Im 60. Jahr lässt die Merlin-Karawane die Kamele niederknien, um sich nach einem längeren Marsch durch die Wüste auszuruhen, innezuhalten und neue Kräfte zu sammeln für die nächste Etappe. Eine gute Gelegenheit, Revue passieren zu lassen, was in den letzten Jahren geschehen ist und was erreicht wurde.
Der Merlin Verlag hat im Verlauf seines Bestehens immer wieder Autoren zu Gehör verholfen, die von ihrem Recht auf Publikations- und Meinungsfreiheit Gebrauch machen wollten. Sei es durch die Veröffentlichung eines unbequemen Weltautors wie Jean Genet, dessen Roman Notre-Dame-des-Fleurs Unzüchtigkeit vorgeworfen wurde, sei es durch die Veröffentlichungen der Werke von Boualem Sansal, der wegen seiner kritischen Positionen immer wieder polarisiert. Die Liste ließe sich fortsetzen. Auf diese Weise hat auch Merlin wie viele andere Verlage – neben der Förderung von Literatur – beigetragen zur offenen Diskussion über Meinungen und Ideen in unserer auf dem Freiheitsgedanken beruhenden Gesellschaft. Selbstverständlich, das sehen wir derzeit vielerorts auf der Welt, ist das nicht. Deshalb ist es wichtig, darüber zu sprechen!
Anlässlich unseres Jubiläums haben wir also die Autoren der Verlage Merlin und Little Tiger eingeladen, ihre Sicht auf das Thema „Freiheit der Kunst“ zu formulieren. Und weil es ein Thema für lange, offene und idealerweise von Essen und Trinken begleitete Diskussionen ist, haben wir sie außerdem gebeten, uns ein Koch-Rezept für ein Gericht zur Verfügung zu stellen, das diese Diskussion begleiten könnte.
Entstanden ist ein vielseitiges Gewebe aus Text und Bild, angereichert mit Auszügen aus Werken, die das Profil des Merlin Verlags im Laufe der Jahre nachhaltig geprägt haben.