Freimann

Vom Dorf zum Stadtviertel im Münchner Norden

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Im Gegensatz zu Schwabing, der viel beachteten Nachbarin, stand Freimann im Münchner Norden nicht nur in geografischer Hinsicht lange Zeit am Rande. Dabei vereint kaum ein Münchner Stadtteil so sehr die Extreme einer modernen Großstadt: Hier finden sich die ältesten Kirchen und Kapellen des Münchner Stadtgebiets direkt neben Autobahnkreuz, BR-Studios, Allianz Arena und dem berühmten Müllberg, der sich seit seiner Renaturierung in den 1970er und 80er Jahren zu einem äußerst attraktiven Naherholungsgebiet entwickelt hat.

Im Lauf der letzten hundert Jahre haben sich mehrere besonders engagierte Heimat forscher mit Freimann befasst und einen ungemein reichen Fundus an Material hinterlassen. Diese Sammlung zur Freimanner Ortsgeschichte legte den Grundstein für die Gründung des Stadtteilarchivs Freimann. Seit dem Jahr 2000 hat es im städtischen Kulturzentrum
Mohr-Villa, unterstützt durch die Trägerschaft dieses Hauses, seinen Sitz und führt die Sammlung von Bildern und zeitgeschichtlichen Dokumenten akribisch fort. 2018 kann das Stadtteilarchiv sein erfolgreiches 25-jähriges Bestehen feiern.

Aus den Beständen des Stadtteilarchivs und der jahrelangen Beschäftigung mit vielen historischen und kulturellen Freimanner Themen ist nun dieses Stadtteilbuch entstanden. Es führt von den Anfängen des frühen Dorfs über die eigenständige Gemeinde Freimann mit ihrer gewachsenen Höfe-Struktur, ihren politischen Aufgaben und großen Persönlichkeiten, bis hin zum blühenden Industriestandort, der seiner Eingemeindung nach München entgegensieht. Der
Bau der ersten Schule wird dabei ebenso genau beleuchtet wie die Entstehung der „Gartenstadtsiedlung“ und die Errichtung zahlreicher Kirchen, Kriegszerstörung und Wiederaufbau und schließlich das moderne Wachstum Freimanns.