Fremde Heimat. Flucht und Exil der Familie Mann

Das Magazin zur Ausstellung

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»Die Fremde ist herrlich, solange es eine Heimat gibt, die wartet.« So beschreibt
Erika Mann die gemeinsame Weltreise mit ihrem Bruder Klaus rückblickend aus dem
Exil. Nur wenige Jahre später bedeutet die Fremde für die deutschen Exilanten zwar
Rettung, aber auch Leid: Den Schriftstellern nimmt das Exil Publikationsmöglichkeiten
und damit ihre Existenzsicherung; sie bedeutet Identitätsverlust, aber auch die
Pflicht zur Repräsentation eines ›anderen‹ Deutschland. Der Kampf um die deutsche
Kultur drückt sich auch in Thomas Manns berühmt gewordenen Sätzen aus: »Wo ich
bin, ist Deutschland. Ich trage meine deutsche Kultur in mir.«
Die Ausstellung im Buddenbrookhaus geht der Frage nach, was Flucht und Exil für die Familie Mann bedeutet – und ist dabei ein Experiment: Die Sonderausstellung Fremde Heimat« ist ein Schritt auf dem Weg zur Neukonzeption des Buddenbrookhauses. Sie probiert an einem Ausschnitt aus dem Leben der Manns aus, wie man die Geschichte und Literatur der Familie anders erzählen kann. Sie lotet neue Möglichkeiten aus, Biografie, Zeitgeschichte und Literatur in den Raum zu übersetzen. Den Bezug
zur Gegenwart stellen die Schülerinnen und Schüler des Projekts »Literatur als Ereignis« in vier Stationen her, die sie in den letzten Monaten entwickelten. Was spannend ist, gefällt und funktioniert, geht in ähnlicher Form in die neue Dauerausstellung ein.