Freudenalphabet

Eine Anthologie kommunizierender Poesie

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Es geht um Freude, um Teilen und um Mitteilen: die Freude an Wörtern, poetischen Formen und Formulierungen und an Sätzen. Am Anfang waren 26 Mammutbaumwörter, die für eine Performance mit Gerhard Jaschke (Text und Vortrag) zusammen mit Clementine Gasser (Violoncello) 2014 in der Alten Schmiede in Wien geschrieben wurden.
In weiterer Folge entstand die Idee, diese Wörter möglichst vielen Kolleginnen und Kollegen mitzuteilen – und sie gleichzeitig dazu einzuladen, auf diese Wörter mit eigener poetischer Produktion zu antworten.
Daraus entstanden 31 wunderschöne, eigenwillige Sprachgebilde, jedes davon einzigartig.
Je mehr Beiträge einlangten, umso deutlicher wurde, dass der Prozess der Anthologiebildung von zwei strukturellen Momenten bestimmt war: Verdichtung einseits, Entfaltung andererseits.
Die Dichterinnen und Dichter kommunizieren auf ihre ganz eigenen Weisen mit dem Ausgangstext, viele nehmen ihn in ihren Text mit hinein, einige lassen ihn ganz weg.
Es ist erstaunlich, welche Veränderungen bei gleichzeitiger Wiedererkennbarkeit, der Ausgangstext in der Korrespondenz mit den Texten, die ihn umfangen, zeigt.
Die Mammutbaumwörter sind sowohl Text als auch Kontext, und im Augenblick der poetischen Kommunikation mit den Beiträgen der Eingeladenen wird erlebbar, wie Texte sich gegenseitig stets neu schreiben, und wie sich schreibend Wechselwirkung ereignet.