Fritz Grünbaum, Das Cabaret ist mein Ruin

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Fritz Grünbaum, der promovierte Jurist aus Brünn, ging zum Kabarett, weil er schon als junger Student „an der unausrottbaren, fixen Idee litt, daß die Menschen zu wenig lachen“. Nach seinem Debut im Wiener Kabarett „Die Hölle“ machte er eine Blitzkarriere; schon 1907 feierte man Grünbaum im Berliner „Chat Noir“ und amüsierte sich über seine geistreich-witzigen Monologe. „Das Publikum lacht über meine Hilflosigkeit. Die rührende Hilflosigkeit des kleinen Mannes, der da oben auf dem Podium steht und mit dem großen Drachen Publikum kämpft.“
Grünbaum gilt als einmalige Erscheinung einer längst vergangenen Brettl-Ära: er war der erste bedeutende Conférencier der Kaiserzeit, in den Zwanzigern arbeitete er mit Kurt Tucholsky für die Berliner Kabarett-Revue, schrieb Operettenlibretti und heitere Schlagertexte („Ich hab das Fräulein Helen baden sehn“), in den dreißiger Jahren war er im Kino als Filmkomiker zu sehen. Er verfaßte Komödien u