Frühe Frauenliteratur in Deutschland

Band 9 bis 12.

von

Therese Huber (1764-1829) gehört zu den Ausnahmeerscheinungen der Zeit um 1800. Sie war die erste Frau, die als Redakteurin einer Tageszeitschrift arbeitete, dem „Morgenblatt für gebildete Stände“. Ihr schriftstellerisches Werk umfasst mehrere hundert Texte: Romane, Erzählungen, Reisebeschreibungen, Bearbeitungen, Übersetzungen und Rezensionen.
Die von ihrem Sohn Victor Aimé Huber herausgegebene, jetzt als Reprint wieder aufgelegte Sammlung enthält 32 Erzählungen aus den Jahren 1794 bis 1829. Ihre zentralen Themen sind u.a. Liebe, Ehe, Weiblichkeit, Erziehung und das Älterwerden. Darüber hinaus beschäftigte sich die Autorin mit Fragen der religiösen Toleranz, der Stellung der Juden oder des Adels in der Gesellschaft sowie mit Deutschtümelei und Franzosenhass in und nach den Befreiungskriegen. Die Texte zeigen exemplarisch, wie sich die Autorin mit den literarischen, politischen und gesellschaftlichen Strömungen ihrer Zeit kritisch auseinandersetzte.

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Therese Huber (1764-1829) was one of the most notable characters of the period around 1800. She was the first woman to edit a daily paper, the Morgenblatt für gebildete Stände, and was the author of several hundred texts: novels, stories, travel writing, adaptations, translations and reviews.
The collection first published by her son Victor Aimé Huber and reprinted here contains 32 stories from the years 1794-1829. Central themes include love, marriage, femininity, education and growing old. In addition the author is concerned with questions of religious tolerance, the place of the Jews or the nobility in society, and with German chauvinism and francophobia during and after the Napoleonic wars. The texts offer representative examples of the author’s critical responses to the literary, political and social trends of her age.