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Stimmen und Klänge der Lautpoesie

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Lautpoesie: der Laut als Material der Poesie wird zu ihrem Inhalt. Wenn es sich bei der Lautpoesie aber nur gerade um sinnfreies Klingen drehen würde, wäre das allein wohl nicht weiter interessant. Nur klingen, ohne etwas zu sagen, ist denn auch nicht Sache dieses Buches, und das Versammeln der schönsten und interessantesten Lautgedichte von Velimir Chlebnikow, Hugo Ball und Kurt Schwitters bis zu Ernst Jandl, Gerhard Rühm, Carlfriedrich Claus und 100 weiterer Künstlern nicht sein einziges Ziel. Zu fast jedem der Lautgedichte ist ein weiterer Text – Manifeste, Briefe, Reflexionen, Anekdoten – gesellt, der seine Sinn- und Geistesart vermittelt und aspektiert. So entsteht ein differenziertes Bild der vielen Gründe, die Menschen dazu anstiften, Bedeutung jenseits von Semantik und Grammatik in Lautfolgen zu suchen und zu finden. Eine weitere Besonderheit dieser einmaligen Anthologie sind die zahlreichen Beispiele jenseits einer Lautpoesie als Programm der Moderne: Kinderverse, Geheimsprachen, Zaubersprüche, Glossolalien und Tiersprachen sind ebenso berücksichtigt wie Beispiele zum Sprachlaut in der Musik und in der bildenden Kunst. Und um die Sache in der Form einer CD nicht nur rund, sondern auch tönend zu machen, stellt dieses Buch die wichtigsten der zeitgenössischen neuen Lautpoeten mit eigens für diese Publikation geschaffenen Werken vor. Zu hören sind Jaap Blonk, Brenda Hutchinson, Fatima Miranda, Phil Minton, David Moss und 12 weitere Künstler.