für immer ist nur, wenn du immer daran denkst

[kurzprosa]

von

mit dem kopf bin ich immer woanders, hast du gemeint. ein zug fährt durch. er ist verschwunden, bevor ich ihn richtig erkennen konnte. wir sind charaktere einer erfundenen geschichte. alles ist denkbar. du bist, was du isst, würdest du jetzt sagen. durch deine taten zeigst du dich. ausgedacht, angelacht. angedacht, ausgelacht. mir ist das lachen schon lange vergangen. der witz an der geschichte liegt schwer im magen. der frau neben mir fällt beim lachen um ein haar der kaugummi aus dem mund. manchmal bleibt mir die spucke im hals stecken, würde ich antworten, wenn wir uns ein anderes ende erdacht hätten. ein zug fährt ein. ich stelle mir vor, dass du aussteigst. jede möglichkeit ist nur eine alternative. variation. option. halluzination. eine durchsage. einen knödel für jedes blutende herz, und den ton, wenn an einem punkt des abschieds alles in die länge fliesst. um den kopf wieder frei zu bekommen, eignet sich salami am besten.

ich könnte laufen. zwei schritte und ein teil von mir entscheidet sich dagegen. der zug fährt ab, als ich den bahnsteig betrete. in acht minuten kommt der nächste, wenn ich die vier minuten verspätung nicht mitrechne. ich seufze leise, dann gehe ich an das hintere ende des bahnsteigs. ich steige ein, wo ich raus muss. ich muss weg. die letzte möglichkeit gibt nur das ende zu erkennen. ich drehe mich um, und schaue in die andere richtung.
essentiell ist die handlung. wenn man sie nicht setzt, muss man sie wenigstens denken. ich stelle mich zwei schritte weiter, neben eine leere sitzbank, und drehe mich um hundertachtzig grad. ich halte inne. die worte müssen sich selbst genügen. alles ist eins, weiter zählt nicht. der eigene rhythmus gibt den takt an. immer gut mit vaseline geschmiert, damit nichts ankommt und alles weggeht. wie man eine monade wird. sich vorsichtig abzutupfen reicht hier nicht mehr. ich kann sehen, wie mir die luft ausgeht. wie einem ballon, dessen knoten sich öffnet. ich muss mich setzen. das wasser rinnt aus meinen augen und weiter in meinen mund. falls ich jetzt ertrinke, komme ich sicher in die zeitung. das war besonders, nur etwas zu oft an verschiedenen orten. es hat kein ende genommen, weil es das ist was gefehlt hat, und alles grenzenlos werden liess. ich kann nicht, aber ich muss. ich werde, ich weiss es. mein zug kommt in einer minute. ich stehe auf. minuten sind die masseinheit der vergänglichkeit.