Gabretinas verhextes Ei

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Zurzeit lebt in den dichten Wäldern um Ringelai, zwischen den Felsspalten nahe dem Geistlichen Stein, eine Furcht erregende böse Hexe in den mittleren Hexenjahren. Ihr Name ist Gabretina und ihre Vorfahren lassen sich bis in die Keltenzeit zurückverfolgen.
Damals besaßen die Hexen noch große Macht über die Menschen in Ringelai und dem
Schmalzdobl.
Gabretina leidet seit einiger Zeit an Langeweile, denn es fällt ihr nichts Niederträchtiges mehr ein, um die Bauern auf ihren umliegenden Höfen zu ärgern. Bei der Stalltür rein, in der guten Stube beim Kamin wieder raus. Daran hat man sich gewöhnt – im Fernsehen ist alles viel spannender. Auch die Waldspaziergänger nehmen ihre Späße nicht mehr ernst, denn man weiß ja, dass es im Grunde keine Hexen mehr gibt. Selbst das Hexenmuseum
in Ringelai erzählt nur von vergangenen Zeiten, als man hier die letzte Hexe auf dem Scheiterhaufen verbrannte.
Doch Gabretina ist höchst lebendig!
Es überfällt sie der starke Wunsch nach einem Hexenbaby, das sie nach Herzenslust in allen bösen Hexenkünsten einweisen kann. Nachdem es keine Hexenmänner mehr gibt, sinnt sie auf eine ausgefallene List, um sich ihren großen Wunsch zu erfüllen.