ganz knapp

Gedichte an der Schwelle zu Gott

von

Die Sprache ist vielschichtig – so wie der Mensch. Worte wie „Glaube“, „Hoffnung“ oder „Liebe“ lassen unterschiedliche Bedeutungen aufscheinen. Einerseits muss diese Vielfalt „definiert“, d.h. „begrenzt“ werden. Andererseits weist der Bedeutungsreichtum darauf hin, dass der Mensch nie ganz zu fassen oder festzulegen ist.
Auf diese unbegrenzbaren Dimensionen weisen die neuen Gedichte von Andreas Knapp hin. Darin begibt er sich auf Spurensuche nach Worten, die über das Gewöhnliche hinausweisen: Gedichte an der Schwelle zu Gott.

göttliche diskretion

urknall mit kosmischen folgen
vom täter keine spur

was immer auch passiert
sein pseudonym heißt zufall

nirgends eine gedenktafel
für den sponsor der gnade

nicht einmal in der dna
des erfinders copyright

am kreuz auf allen golgothas
präsenz durch vermissen

und im leeren grab
spurlos anwesend