Gedächtnisreihe Ludwig Marxer

Erzählungen

von

Was steckt im Sofakissen des Mannes, der sich zu seiner Schwägerin hingezogen fühlt, aber dennoch nicht mit ihr ins Bett will? Was treibt ein verzweifelter Autor in Venedig, der zudem von Boteros Skulpturen heimgesucht wird? Was richtet ein Altersheimbewohner im Internet an? Wieso gerät eine Ferienreisende in die Führerkabine eines Trucks? Weshalb wird die Städtereise eines Rentnerpaares zum Fiasko? Welcherart ist das Geheimnis, das eine Tochter im Kleiderschrank ihrer Mutter entdeckt? Welche Folgen hat ein Fahrplanwechsel? Wieso scheint die kleine Schwester nach einer Reise zu leuchten? Was sucht der junge Mann in der Villa einer alten Dame? Wie entrinnt man einem unentrinnbaren Kreislauf? Was brennt im Kachelofen der Großmutter, die sich an ihre Hippiejahre erinnert? Wie kommt es, dass eine Pflanze eine Nachbarschaft durcheinanderbringt?
Die zwölf Erzählungen, entstanden in den Jahren 2003 bis 2016, gehen den Anatomien von Schieflagen auf den Grund. Wenn der trügerische Alltag ganz normaler Leute durch vermeintlich kleine Verschiebungen aus den Fugen gerät und sie zwingt, ihren Lebenslügen, Taubheiten und Verfehlungen zu begegnen. So scheint alles möglich, nur kein Stillstand. Denn „nichts kann getilgt werden, alles schlummert nur“.