Gedichte

englisch und deutsch

von

Sie ging als eine der erstaunlichsten Gestalten in die Literaturgeschichte ein: Emily Dickinson, die unbekannte Bekannte aus Neuengland. Zurückgezogen im Haus ihres Vaters lebend, sah sie selten mehr als die nähere Umgebung ihrer Heimat und schrieb doch Gedichte, die in überraschender Modernität vom Leben und Sterben sprechen. Die rund 1’800 Gedichte, die nach ihrem Tod gefunden wurden, waren ihr »Brief an die Welt«. Mit der unerschrockenen Herzensforschung, die sie betrieb, dem zauberspruchhaften Ton ihrer Verse und der einzigartigen Mischung von Ekstase und Ironie, Pathos und Nüchternheit, Innigkeit und Witz wurde sie weltberühmt.

Gunhild Küblers Neuübersetzung hebt die Musikalität und den bildlichen Wagemut von Dickinsons Sprache hervor. In der Lesung der zweisprachigen Schauspielerin Julika Jenkins, deren Stimme die akkuratesten Modulationen erfasst, entsteht ein feingeknüpfter Teppich von Wörtern und Klängen – Dichtung im eigentlichen Sinn.