Geldtransfer

Reflexionen zur afrikanischen Remittance Economy anhand des Films Mandabi – Die Überweisung von Ousmane Sembène

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Heutzutage machen Banken, die sich auf Geldtransfers spezialisiert haben, ein gutes Geschäft mit afrikanischen Emigrantinnen und Emigranten, die aufgrund ihrer Tradition Geld in ihr jeweiliges Herkunftsland überweisen. Die Filialen dieser Überweisungsbanken sind allgegenwärtig in Afrika. Dort stellen sie sich als Förderer der Sportwelt dar und präsentieren sich somit als eine Art Entwicklungshelfer. Demgegenüber ließ sich Amadou Lamine Sarr von dem tiefgründigen Inhalt des Films „Mandabi“ (Die Überweisung) von Ousmane Sembène inspirieren und zeichnet dabei in seinen Reflexionen ein düsteres Bild der Remittance Economy. Fazit: Geldüberweisungen sind kein Instrument der Entwicklungszusammenarbeit für Afrika. Denn aus afrikanischer Perspektive kann die sogenannte Remittance Economy nicht die richtige Alternative zur Entwicklung sein. Zudem scheint sie sich zu einem vielversprechenden Sektor der Weltwirtschaft zu entwickeln. Umso mehr wäre es wünschenswert, wenn die afrikanische Diaspora danach streben würde, unter Einsatz ihrer ganzen Dynamik sich von der Remittance Economy zu befreien. Schließlich ist es dem europäischen Kolonialismus glücklicherweise nicht gelungen, alle vorgefundenen afrikanischen Kultur- und Sozialmechanismen auszuradieren. Neues Geschichtsbewusstsein, neue Interpretation der eigenen Geschichte, Erfindungsgeist, Vertrauen in die afrikanische Renaissance, das sind jene Elemente, worauf die neue Devise beruhen soll, damit die Erfahrungen der früheren Jahrhunderte transzendiert werden können.