genau-leicht-konsequent

Ein dreifaches Rendezvous der Künste und Wissenschaften

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Was heisst es, wenn ein Regisseur Genauigkeit fordert?
Und was, wenn die Malerin danach strebt? Was braucht es,
um die Musik leicht werden zu lassen, und wodurch wird es
die Mathematik? Warum handelt der Herzchirurg konsequent,
und was wird aus der Konsequenz in der Konservierung?

Vom Theater in die Molekularbiologie, von dort in die Wissenschaftstheorie, weiter in die Kunst und dann in die Konservierung usf.: In den Jahren 2005 bis 2007 gelang dem Berner Institut für Transdisziplinarität Y dreimal die disziplinenübergreifende Kettenreaktion. Dabei wendete man einen Trick an: Statt die Beteiligten zu einem gemeinsamen Forschungsthema wie ‚Hirn‘, ‚Feuer‘ oder ‚Zukunft‘ einzuladen, stellte man die wechselnde Runde unter je ein Adjektiv, das die Qualität der eigenen Arbeit charakterisieren sollte. Das Vorgehen selbst und nicht ein Untersuchungsgegenstand wurde thematisiert, nicht ein Objekt stand im Zentrum, sondern die Arten der Anschauung wurden verglichen. Das dreigeschichtete Buch ‚genau – leicht – konsequent‘ versammelt ein breit gespanntes Panorama an Texten, die viel über jene drei Qualitäten und deren Vielgestaltigkeit erzählen und die den alltäglichen Gebrauch von ‚genau‘, ‚leicht‘ oder ‚konsequent‘ differenzieren; Texte, die aber ebenso viel über die jeweiligen disziplinären Arbeitsformen und Weltsichten verraten. Ein Lesebuch also, in dem sich die unterschiedlichen Formen des Denkens in den Künsten und Wissenschaften in je konkreten Problemfeldern vorstellen und in dem das Spektrum disziplinärer Couleurs zu einem erstaunlich vielstimmigen Zusammenklang orchestriert wird.