Gesamtausgabe. 4 Abteilungen / 2. Abt: Vorlesungen / Logik. Die Frage nach der Wahrheit (Wintersemester 1925/26)

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Hier entfaltet Heidegger im Unterschied zur traditionellen Schullogik die Idee einer philosophierenden Logik, bei der die Frage nach der Wahrheit im Mittelpunkt steht. Er geht aus von der Situation der Logik zu Beginn unseres Jahrhunderts, wie sie in Husserls Kritik am Psychologismus ihren Niederschlag findet, fragt zurück nach den Voraussetzungen für diese Kritik und zeigt die Notwendigkeit des Rückganges zu Aristoteles.
Im ersten Hauptstück erfolgt die Interpretation der Wahrheitsfrage bei Aristoteles, sie gipfelt in der Interpretation des oft mißverstandenen Kapitels 10 des IX. Buches der „Metaphysik“.
Das zweite Hauptstück entfaltet ein radikalisiertes Fragen nach der Wahrheit im Lichte der Zeitproblematik, wie sie die Daseinsanalytik ermöglicht. Hier steht die Interpretation der „Kritik der reinen Vernunft“ im Zentrum, um aufzuweisen, wie weit Kant im Aufdecken der Zeitproblematik gelangt ist und wo seine Grenzen sind. Diese Interpretation geht in ihrer eindringlichen Ausführlichkeit über den später veröffentlichten Text „Kant und das Problem der Metaphysik“ hinaus. Zum Verständnis der Genese von Heideggers Denken ist die Kenntnis dieser Vorlesung unentbehrlich.