Gesamtausgabe. 4 Abteilungen / 2. Abt: Vorlesungen / Phänomenologie des religiösen Lebens

1. Einleitung in die Phänomenologie der Religion (WS 1920/21) 2. Augustinus und der Neuplatonismus (SS 1921) 3. Die philosophischen Grundlagen der mittelalterlichen Mystik (1918/19)

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Martin Heideggers Vorlesung „Einleitung in die Phänomenologie der Religion“, gehalten im WS 1920/21, ist für das Verständnis seines frühen Denkens von besonderer Bedeutung. Stellung wie sachlicher Rang dieser Vorlesung im Gesamtwerk bestimmen sich aus ihrem Gegenstand: an keiner anderen Stelle werden religiöse Fragen mit solcher Ausführlichkeit und exegetischer Genauigkeit behandelt. Heidegger verbindet eine Kritik der zeitgenössischen Religionsphilosophie (Troeltsch) mit methodischen Erwägungen zur Erschließung der faktischen Lebenserfahrung in ihrer Geschichtlichkeit, um vor diesem Hintergrund die frühesten Zeugnisse des Urchristentums einer eindringlichen phänomenologischen Analyse zu unterziehen. Heideggers sachliche und persönliche Annäherung an Edmund Husserl seit 1918 bedingte es, daß diese Analysen im Zeichen einer „Phänomenologie der Religion“ standen, deren nähere Entwicklung Husserl seinem Schüler anvertraut hatte. Der II. Teil bringt den erstmals veröffentlichten Text der Vorlesungsausarbeitung für das Sommersemester 1921 „Augustinus und der Neuplatonismus“. Der Hauptteil der Vorlesung gibt vom 10. Buch der „Confessiones“ eine phänomenologische Interpretation, die auf einer sehr genauen und eindringlichen Textkommentierung beruht. Der III. Teil enthält Ausarbeitungen und Entwürfe zu der für das WS 1919/20 angekündigten, aber nicht gehaltenen Vorlesung über die „philosophischen Grundlagen der mittelalterlichen Mystik“.