Geschichte des Erzbistums Köln

Das Erzbistum Köln im Zeitalter der Glaubenskämpfe

Thema dieses mit zahlreichen Illustrationen versehenen Bandes ist der Weg der Kirche in die neue Zeit. Er wird durch die Abwehr der Reformation und den mühsamen Durchbruch der innerkirchlichen Reform gekennzeichnet. Die der Reformation förderlichen Faktoren kommen exemplarisch zur Sprache. Die Reform wurde durch die alten und neuen Orden, den Kaiser und den Papst mit seinen Nuntien gestützt. Die Erneuerung der Seelsorge, der Wandel der Frömmigkeit und die institutionellen Veränderungen sind Gegenstände weiterer Hauptkapitel.
Ein besonderer Schwerpunkt ist die Entwicklung des Erzbistums vom europaweit beachteten Beispiel für diözesane Reformkonzepte zu einem Brennpunkt der konfessionellen Auseinandersetzung unter Hermann von Wied, dem ersten der Kölner Kurfürsten und Erzbischöfe dieses Zeitabschnitts. Als einer seiner Nachfolger das Erzstift Köln zu einem evangelischen weltlichen Fürstentum machen wollte, mündete der Konflikt in einen zentraleuropäischen Krieg, dem „Truchsessischen“ oder „Kölner Krieg“. Hier und bei anderen, weniger spektakulären Vorgängen wird der Einfluss der politischen Verhältnisse auf die Geschichte der Kirche sichtbar.
Immer wieder haben Kölner Erzbischöfe und Theologen den Gang der Dinge im Reich und in der Gesamtkirche, z. B. auf dem Konzil von Trient, beeinflusst. Der sich gegen „Hexen“ und „Zauberer“ richtende Verfolgungswahn hat im Erzbistum Köln überdurchschnittlich viele Blutopfer gefordert. Die Verantwortung staatlicher Instanzen und der Kirche dafür wird gewichtet. Dass die Kirche im Erzbistum Köln Teil des Sozial- und Verfassungssystems der Reichskirche war, wird unter anderem an den Biographien der zehn zwischen 1515 und 1688 den Bischofsstuhl und Kurfürstenthron von Köln besetzenden gräflichen und fürstlichen Herren deutlich.
Mit umfassender Bibliographie, integriertem Orts-, Personen- und Sachregister.